Thomas Weitin

is Professor of modern German literature in European context at the University of Konstanz, where he heads up the Digital Humanities Center. He is the author of Freier Grund: Die Würde des Menschen nach Goethes Faust (2013) and co-editor with Burkhardt Wolf of Gewalt der Archive: Studien zur Kulturgeschichte der Wissensspeicherung (2012), both published by Konstanz University Press.

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Nicht Krieg, nicht Frieden

Postsouveränes Erzählen und Gegenwartsliteratur

Ciceros alte Formel vom “inter pacem et bellum nihil medium” stellt sich die Welt so vor, ‘wie wir als Kinder dachten, dass sie sei’: Entweder Krieg oder Frieden. Aber so funktioniert es nicht mehr. In Zeiten neuer, asymmetrischer Kriege, nicht-staatlicher Akteure, humanitärer Interventionen, williger Koalitionen und preemptive actions stehen gewaltsame Konflikte auf der Tagesordnung, die die Logik von Krieg und Frieden, Freund und Feind außer Kraft setzen. In literarischen Texten, die von diesem unbestimmten Zustand dazwischen, von Nicht- Krieg und Nicht-Frieden handeln, lässt sich heute ein postsouveränes Erzählen beobachten.

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