Jean-Arnault Dérens

is a journalist in Belgrade and editor-in-chief of Courrier des Balkans (www.balkans.eu.org) and Courrier de la Biélorussie. He is co-author of Conflits yougoslaves de A à Z, 2000, and author of, Kosovo, année zéro. Paris: Paris-Méditerranée, 2006.

Articles

USA und EU werden die einseitige Unabhängigkeitserklärung der albanischen Kosovaren mit staatlicher Anerkennung honorieren. Ein gefährlicher Präzedenzfall – gerade für die Balkanregion. Denn er könnte auch andere Volksgruppen auf die Idee bringen, einen eigenen Staat und neue Grenzen zu fordern.

Die Unabhängigkeit Montenegros war nicht der letzte Akt der Neuordnung Exjugoslawiens. Eine Regelung für das Kosovo und die Republika Srpska steht noch aus. Damit Serbien nicht im kruden Nationalismus versinkt, braucht es eine europäische Perspektive.

Die Verlierer der Balkankriege

Die kleinen Völker junger Nationen

Vor zwölf Jahren, im Juni 1991, brach mit der Unabhängigkeitserklärung von Kroatien und Slowenien die jugoslawische Föderation auseinander. Die Folgen waren zehn Jahre Krieg. Zehn Tage nur dauerte die Intervention Belgrads in Slowenien. Dagegen zogen sich die blutigen Kämpfe in der kroatischen Krajina über mehrere Monate hin. Ab 1992 weitete der Konflikt sich aus; erst nach der kroatischen Gegenoffensive kehrte im November 1995 mit dem Dayton-Abkommen ein prekärer Friede in der Region wieder ein. Doch die meisten Flüchtlinge kamen nicht zurück. Deshalb haben unter den Auseinandersetzungen zwischen den jugoslawischen “Hauptvölkern” die kleinen Nationen am meisten gelitten.